Laboratoriumsmedizin
LQ - Liquordiagnostik
Infektionsserologie (AK-Indizes) und PCR Direktnachweis
Borrelia burgdorferi (sensu lato) PCR
Material
Gelenkpunktat (2 ml), Liquor, Biopsie, (Zecke)
Methode
PCR
Nachgewiesen werden die Genomspezies von B. burgdorferi sensu lato:
B. burgdorferi sensu stricto, B. afzelii, B. garinii, B. spielmanii sp. nov. (A14S), B. valaisiana und B. japonica.
Abrechnung
EBM: PCR-Analytik derzeit nur im Liquor Kassenleistung!
Indikation
Zusätzliche Diagnostik einer Borrelia-Infektion.
Diagnostische Sensitivität bei Borreliose (aus MIQ Lyme-Borreliose)
- Gelenkpunktat 50-70%
- Hautbiopsie 60%
- Liquor nur 10-30%
- Urin nicht geeignet
- Blut nicht geeignet
Die PCR ist als Suchtest nicht geeignet. Ein negativer PCR-Befund schließt eine Lyme Borreliose nicht aus.
Die Borrelien-PCR aus einer Zecke wird nicht empfohlen. Bitte beachten Sie, dass auch DNS nicht humanpathogener Borrelien nachgewiesen werden kann. Bei Untersuchungen aus Deutschland und der Schweiz wurde nach einem Zeckenstich bei 2,6 bis 5,6% der Betroffenen eine Antikörperbildung gegen Borrelien (Serokonversion) nachgewiesen. Insgesamt ist bei 0,3 bis 1,4% der Menschen mit Zeckenstichen mit einer klinisch manifesten Erkrankung zu rechnen.
Anmerkung
Die Durchführung einer Borrelien-PCR in der Zecke kann auf Wunsch von Patienten als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) zum Preis von 30,00€ erbracht werden. Das Formular der Patientenvereinbarung über privatärztliche Abrechnung steht Ihnen hier zum Download und Ausdrucken zur Verfügung. IGeLeistung: Borrelia burgdorferii sensu lato DNS Nachweis mittels PCR in der Zecke.
Akkreditiert
ja
Borrelien Ak-Index (AI) im Liquor/Serum-Paar
Material
Serum: 2 ml und Liquor: 2 ml unblutig! und zeitgleich! abgenommen
Bei blutigem Liquor ist eine Beurteilung der Schrankenfunktion, der intrathekalen Immunglobulinsynthese und der AI nicht möglich, da Immunglobuline/Ak artifiziell dem Liquor beigemengt werden und so die Werte verfälschen.
Methode
EIA (Mikrogen)
Bewertungskriterium
AI: 0,6-1,3
Ein AI von 1,4 gilt als grenzwertig.
Indikation
Verdacht auf Neuroborreliose, Nachweis/Ausschluss von intrathekal gebildeten IgG- und IgM-Antikörpern gegen Borrelia
Der typische Liquorbefund einer akuten Neuroborreliose zeigt eine Schrankenfunktionsstörung, eine intrathekale Immunglobulinsynthese (3-Klassen-Reaktion mit IgM-Dominanz) sowie eine Pleozytose mit lympho-monozytärem Zellbild Der AI ist für eine Therapiekontrolle nicht geeignet, da er auch Jahre nach einer erfolgreichen Therapie erhöht nachweisbar sein kann.
Cryptococcus neoformans-Antigen
Material
Serum: 1 ml oder Liquor: 1 ml
Methode
LFA Lateral Flow Assay
Ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus.
Zusätzlich sollte eine mikrobiologische Erregeranzucht im Liquor angestrebt werden.
Indikation
Verdacht auf Cryptococcen-Meningitis, vor allem bei immunsupprimierten Patienten und HIV-Patienten
Anmerkung
Siehe auch Mikrobiologie / Diagnostik bei ZNS-Infektionen, Cryptococcus neoformans.
Akkreditiert
ja
Enterovirus PCR
Material
Stuhl, Liquor: 0,5 ml
Myokardbiopsie
Methode
PCR
Die PCR wird in der 5' nicht-kodierenden Region durchgeführt, die innerhalb der Gruppe der Enteroviren sehr konserviert ist. Dies ermöglicht den Nachweis von Coxsackie, ECHO und Polio Viren in einem Ansatz. Eine Differenzierung ist wegen der hohen Ähnlichkeit der Nukleinsäuresequenz in dieser Region nicht möglich.
Abrechnung
Der EBM erlaubt die Durchführung einer Enterovirus PCR:
- bei akuten gastrointestinalen Infektionen (Stuhlprobe)
- bei akuten respiratorischen Infektionen (Abstrich aus dem Respirationstrakt, respiratorisches Sekret wie Sputum, Trachealsekret, BAL)
- im Liquor
Indikation
V.a. Enterovirusinfektion vor allem bei Kindern: Hand-Mund-Fuß-Krankheit, Herpangina, aseptische Meningitis, hämorrhagische Meningitis, Differenzialdiagnostik fieberhafter Infekte (Sommergrippe), Differenzialdiagnostik respiratorischer Infekte
Bei Patienten mit klinischem Verdacht auf eine Myokarditis ist die Analyse virusspezifischer Antikörper im Serum in der Regel ohne diagnostische Relevanz.
Für die Akutdiagnostik ist die Enterovirus PCR aus Stuhl oder Liquor die Methode der Wahl (Kassenleistung nur im Liquor). Eine Endomyokardbiopsie und die Erregerabklärung mit Hilfe der PCR wären empfehlenswert.
Akkreditiert
ja
Herpes simplex Ak-Index (AI, IgG) im Liquor/Serum-Paar
Material
Serum: 2 ml und Liquor: 2 ml unblutig! und zeitgleich! abgenommen
Bei blutigem Liquor ist eine Beurteilung der Schrankenfunktion, der intrathekalen Immunglobulinsynthese und der AI nicht möglich, da Immunglobuline/Ak artifiziell dem Liquor beigemengt werden und so die Werte verfälschen.
Methode
EIA (Virotech)
Bewertungskriterium
AI: 0,6-1,3
Ein AI von 1,4 gilt als grenzwertig.
Indikation
Nachweis von intrathekal gebildeten IgG-Antikörpern gegen HSV, Verdacht auf HSV-Infektion des ZNS wie HSV-Enzephalitis (Anstieg des HSV-Antikörperindex ca. 10-12 Tage nach Beginn der Klinik, davor sollte die HSV-PCR im Liquor durchgeführt werden)
Verdacht auf MRZ-Reaktion im Rahmen eines chronisch entzündlichen ZNS-Prozesses vom Autoimmuntyp
Herpes simplex Virus PCR
Material
Liquor 1 ml,
Abstrich, Bläscheninhalt in ca. 1 ml NaCl (bitte keine Aluminiumtupfer einsenden)
Informationen zur Präanalytik siehe hier Untersuchungsmaterialien PCR.
Spezielles Versandmaterial anzufordern unter Tel.: 02306 · 940 96 - 80 oder per Mail.
Methode
PCR (Differenzierung HSV- 1 und HSV-2)
Abrechnung
Der EBM erlaubt die Durchführung einer HSV-1 und HSV-2 PCR:
- bei immundefizienten Patienten
- im Rahmen der Diagnostik sexuell übertragbarer Erkrankungen
- im Liquor
Hinweis: Immundefizient sind Patienten, bei denen mindestens ein Teil des Immunsystems aufgrund exogener oder endogener Ursachen soweit eingeschränkt ist, dass eine regelrechte Immunreaktion nicht erfolgt und ein Auftreten opportunistischer Infektionen zu erwarten ist.
Indikation
Differenzialdiagnostik der viralen Enzephalitis im Liquor (bei Primärinfektion oder endogener Reaktivierung) in der Frühphase,
schnelle Abklärung einer Erkrankung mit Bläschenbildung anhand von Abstrich
Akkreditiert
ja
Masern IgG-Ak-Index (AI) im Liquor/Serum-Paar
Material
Serum: 2 ml und Liquor: 2 ml, unblutig! und zeitgleich! abgenommen
Bei blutigem Liquor ist eine Beurteilung der Schrankenfunktion, der intrathekalen Immunglobulinsynthese und der AI nicht möglich, da Immunglobuline/Ak artifiziell dem Liquor beigemengt werden und so die Werte verfälschen.
Methode
EIA (Virotech)
Bewertungskriterium
AI: 0,6-1,3
Ein AI von 1,4 gilt als grenzwertig.
Indikation
Nachweis von intrathekal gebildeten IgG-Antikörpern gegen Masernvirus
V.a. Masern-Enzephalitis
V.a. SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis)
V.a. MRZ-Reaktion im Rahmen eines chronisch entzündlichen ZNS-Prozesses vom Autoimmuntyp (zusammen mit einer nachgewiesenen intrathekalen IgG-Synthese)
Meningokokken PCR
Material
Liquor: 1 ml
Bitte Probe telefonisch ankündigen! (Tel.: 0231 · 9572 - 5200)
Methode
PCR
Die PCR detektiert Neisseria meningitidis der Serogruppe A, B, C, W135, Y.
Indikation
Notfalldiagnostik zur Abklärung einer Meningitis.
Anmerkung
Die Befunderstellung erfolgt am Einsendetag!
Der Nachweis von Meningokokken im Liquor ist meldepflichtig!
Akkreditiert
ja
Mycobacterium tuberculosis complex (MTC) PCR
Material
BAL: 20-30 ml,
Sputum, Bronchialsekret: 2-5 ml,
Ascites-/ Pleurapunktat: 30-50 ml,
Urin: 30 ml,
Liquor: 3-5 ml,
Biopsie (in 1 ml physiol. NaCl (keine Gelabstriche oder Aluminiumtupfer),
Magennüchternsekret: 2-5 ml oder Magenspülwasser 20-30 ml in Phosphatpuffer (anzufordern unter Tel.: 02306 · 940 96 - 80)
Materialwahl ergibt sich aus der Organmanifestation.
Methode
PCR
Nachweis von Mycobacterium tuberculosis, M. bovis, M. bovis BCG, M. africanum
Abrechnung
Der EBM erlaubt die Durchführung einer PCR zum Nachweis von DNA und/oder RNA des Mycobacterium tuberculosis-Complex (MTC) bei begründetem Verdacht auf eine Tuberkulose. Bitte benutzen Sie die Kennnummer 32006.
Anmerkung
Der Nachweis von Mycobacterium tuberculosis ist meldepflichtig!
Akkreditiert
ja
Pneumokokken-Antigen
Material
Urin: 1 ml
Methode
FIA zum Nachweis von löslichem Pneumokokken Antigen.
Indikation
V.a. eine Infektion mit Streptococcus pneumoniae
Die mikrobiologische Erregeranzucht und die Resistenzbestimmung sollten zusätzlich durchgeführt werden. Siehe Mikrobiologie; geeignetes Material sind Liquor oder respiratorisches Sekret wie z.B. BAL, Sputum.
Röteln IgG Ak-Index (AI) im Liquor/Serum-Paar
Material
Serum: 2 ml und Liquor: 2 ml, unblutig! und zeitgleich! abgenommen
Bei blutigem Liquor ist eine Beurteilung der Schrankenfunktion, der intrathekalen Immunglobulinsynthese und der AI nicht möglich, da Immunglobuline/Ak artifiziell dem Liquor beigemengt werden und so die Werte verfälschen.
Methode
EIA (Virotech)
Nachweis von intrathekal gebildeten Antikörpern anhand von Liquor/Serumpaar.
Bewertungskriterium
AI: 0,6-1,3
Ein AI von 1,4 gilt als grenzwertig.
Indikation
V.a. Röteln-Enzephalopathie,
V.a. MRZ-Reaktion im Rahmen eines chronisch entzündlichen ZNS-Prozesses vom Autoimmuntyp (zusammen mit einer nachgewiesenen intrathekalen IgG-Synthese)
Anmerkung
Der Nachweis von intrathekal gebildeten Röteln-Ak ist meldepflichtig!
Streptokokken Antigen
Material
Serum
Methode
Latex-Agglutination
Indikation
Schnelldiagnostik bei V.a. eine Infektion mit ß-hämolysierenden Streptokokken der Serogruppe B z.B. bei neonataler Sepsis oder Meningitis
Bei V.a. eine akute Streptokokken-Infektion (vor allem auch Streptokokken anderer Serogruppen z.B. Serogruppe A) ist der mikrobiologische Erregernachweis incl. Resistenzbestimmung aus klinischem Untersuchungsmaterial (Rachenabstrich, Wundabstrich, Cervixabstrich, Blutkultur, Liquor u.v.m.) ratsam.
Akkreditiert
ja
Toxoplasma gondii PCR
Material
Liquor: 1 ml
Fruchtwasser: 4 ml
EDTA-Blut: 5 ml
BAL: 4 ml
Augenkammerwasser: ca. 0,2 ml
Methode
PCR
Abrechnung
Der EBM erlaubt die Durchführung einer Toxoplasma gondii PCR:
- bei immundefizienten Patienten aus EDTA-Blut, Liquor, bronchoalveoläre Lavage oder Biopsiematerial aus dem Infektionsherd (z.B. bei Toxoplasma-Enzephalitis)
- im Fruchtwasser
- im Fetalblut
Hinweis: Immundefizient sind Patienten, bei denen mindestens ein Teil des Immunsystems aufgrund exogener oder endogener Ursachen soweit eingeschränkt ist, dass eine regelrechte Immunreaktion nicht erfolgt und ein Auftreten opportunistischer Infektionen zu erwarten ist.
Indikation
- V.a. konnatale Toxoplasmose (PCR im Fruchtwasser oder postnatal im Fetalblut)
- Okuläre Toxoplasmose
- Organmanifestationen bei Immunsupprimierten (Enzephalitis, Pneumonie)
Akkreditiert
ja
Treponema pallidum Ak-Index (AI) im Liquor/Serum-Paar
Material
Serum: 2 ml und Liquor: 2 ml unblutig (!) und zeitgleich (!) abgenommen
Bei blutigem Liquor ist eine Beurteilung der Schrankenfunktion, der intrathekalen Immunglobulinsynthese und der AI nicht möglich, da Immunglobuline/Ak artifiziell dem Liquor beigemengt werden und so die Werte verfälschen.
Der Hersteller hat die Produktion des TPPA Testes eingestellt.
Die Bearbeitung von Serum/Liquorpaaren erfolgt aktuell im Konsiliarlabor für Treponema pallidum (Labor Krone in Bad Salzuflen).
Voraussetzung ist ein positiver Syphilis Suchtest im Serum sowie der klinische Verdacht auf eine Neurolues (bitte auf dem Anforderungsschein angeben!).
Methode
IPA
Bewertungskriterium
AI: > 2,0 Verdacht auf einen Treponemenbefall des ZNS
AI: ab 3,0 beweist mit hoher Spezifität und Sensitivität die spezifische lokale Antikörpersynthese im ZNS.
Der Nachweis einer lokalen spezifischen Antikörpersynthese im ZNS ist nicht gleichbedeutend mit einer aktiven behandlungsbedürftigen Infektion, da das Phänomen der Tr.pallidum spezifischen Antikörpersynthese auch nach Therapie über viele Jahre persistieren kann (s.g. "Liquornarbe"). Bei einer Neurolues würde man eine Schrankenfunktionsstörung erwarten sowie eine Pleozytose.
Indikation
Nachweis von intrathekal gebildeten IgG-Antikörpern gegen Treponema pallidum, Verdacht auf Neurolues.
Akkreditiert
ja
Varizella-Zoster IgG Ak-Index (AI) im Liquor/Serum-Paar
Material
Serum: 2 ml und Liquor: 2 ml, unblutig! und zeitgleich! abgenommen
Bei blutigem Liquor ist eine Beurteilung der Schrankenfunktion, der intrathekalen Immunglobulinsynthese und der AI nicht möglich, da Immunglobuline/Ak artifiziell dem Liquor beigemengt werden und so die Werte verfälschen.
Methode
EIA (Virotech)
Nachweis von intrathekal gebildeten Antikörpern, Voraussetzung parallele Analyse Liquor/Serumpaar
Bewertungskriterium
AI: 0,6-1,3
Ein AI von 1,4 gilt als grenzwertig.
Indikation
- V.a. VZV-Enzephalitis
- V.a. VZV-Ganglionitis
- Differenzialdiagnostik der Facialisparese
- V.a. MRZ-Reaktion im Rahmen eines chronisch entzündlichen ZNS-Prozesses vom Autoimmuntyp (zusammen mit einer nachgewiesenen intrathekalen IgG-Synthese)
Anmerkung
Der Nachweis intrathekal gebildeter VZV-spezifischer Antikörper (erhöhter Liquor/Serum-Index) ist meldepflichtig!
Varizella-Zoster-Virus PCR
Material
Liquor: 1 ml,
Bläscheninhalt, Abstrich
Abstrichmaterial in steriler NaCl-Lösung einschicken.
Bitte keine Aluminium-Abstrichtupfer verwenden.
Informationen zur Präanalytik siehe hier Untersuchungsmaterialien PCR.
Spezielles Versandmaterial anzufordern unter Tel.: 02306 · 940 96 - 80 oder per Mail.
Methode
PCR
Abrechnung
Der EBM erlaubt die Durchführung einer VZV PCR:
- bei immundefizienten Patienten.
- im Liquor
Hinweis: Immundefizient sind Patienten, bei denen mindestens ein Teil des Immunsystems aufgrund exogener oder endogener Ursachen soweit eingeschränkt ist, dass eine regelrechte Immunreaktion nicht erfolgt und ein Auftreten opportunistischer Infektionen zu erwarten ist.
Indikation
V.a. VZV assoziierte ZNS-Erkrankung (VZV-Enzephalitis, Zoster-Ganglionitis)
Differentialdiagnostik der viralen Enzephalitis in der Frühphase; schnelle Abklärung einer Erkrankung mit Bläschenbildung anhand von Abstrich.
Anmerkung
Der Nachweis von VZV-DNS mittels PCR in den Materialien Bläscheninhalt, Liquor, BAL, Blut, Fruchtwasser oder Gewebe ist meldepflichtig!
Akkreditiert
ja
Klinisch-chemische Untersuchungen und Marker
Albumin im Liquor
Material
Liquor: 1 ml
Grundsätzlich ist ein zeitgleich abgenommenes Liquor-/Serum-Paar einzusenden.
Methode
Nephelometrie
Referenzbereich
< 35 mg/dl
Indikation
Reiber-Diagramm (Schrankenfunktionsstörung); notwendig für die Berechnung erregerspezifischer Antikörperindizes.
Akkreditiert
ja
Aminosäuren im Liquor
Material
Liquor: 0,5 ml gefroren
Siehe auch Aminosäuren im Plasma oder Aminosäuren im Urin.
Methode
LC-MS/MS
Aminosäuren-Profil im Liquor besteht aus:
Alanin, Alpha-
Alanin, Beta-
Aminobuttersäure, Alpha-
Aminobuttersäure, Gamma-
Aminoisobuttersäure, Beta-
Arginin
Asparagin
Asparaginsäure
Citrullin
Ethanolamin
Glutamin
Glutaminsäure
Glycin
Histidin
Isoleucin
Leucin
Lysin
Methionin
Ornithin
Phenylalanin
Serin
Taurin
Threonin
Tryptophan
Tyrosin
Valin
Referenzbereich
Die Normwerte für Kinder oder Erwachsene entnehmen Sie bitte dem altersspezifisch differenzierten Befundbericht.
Akkreditiert
ja
Beta-HCG (freie Beta-Kette und Gesamt-HCG) im Liquor
Material
Liquor: 0,5 ml
Methode
ECLIA
Referenzbereich
<0,6 mIU/ml
Das Probenmaterial Liquor wurde vom Testhersteller nicht zertifiziert bzw. validiert, Wert unter Vorbehalt. Der Testhersteller gibt für Liquor entsprechend keinen eigenen Cut-Off an, der angegebene Cut-Off stellt die Bestimmungsgrenze des Assays dar.
Laut Literatur lassen sich bei Anwendung des Cut-Off >8,2 mIU/ml intrakranielle Keimzelltumor mit einer Sensitivität von ca. 50% bei einer Spezifität von 100% diagnostizieren. In Kombination mit einem Cut-Off für das alpha-Fetoprotein von >3,8 ng/ml wird eine Sensitivität von ca. 65% erreicht.
Bei Patienten mit diagnostiziertem, sekretierendem Tumor werden Konzentrationen >20 bis 50 mIU/ml, vereinzelt >100 mIU/ml gefunden.
Beta-Trace-Protein
Material
Sekret: 0,5 ml
Serum: 0,5 ml
Bitte unmittelbar nach Gewinnung des Sekretes eine Serumprobe abnehmen und beide Proben gleichzeitig einsenden.
Methode
Nephelometrie
Referenzbereich
Liquor: 8,9-25,9 mg/l
Serum: <0,7 mg/l
Indikation
V.a. Rhino- bzw. Otoliquorrhoe (Liquorfistel)
Anmerkung
Die Auswertung von Nasen- und Ohrensekreten mittels des folgenden Algorithmus zeigte im Hinblick auf eine Liquorrhoe eine Sensitivität von 98% und eine Spezifität von 96%:
Beta Trace Protein im Sekret <0,7 mg/l: CSF-Beimengung unwahrscheinlich
Beta Trace Protein im Sekret ≥1,3 mg/l: CSF-Beimengung wahrscheinlich
Beta Trace Protein im Sekret 0,7 bis 1,29 mg/l: Sekret/Serum-Ratio berücksichtigen
Sekret/Serum-Ratio <2,0: CSF-Beimengung im Sekret unwahrscheinlich
Sekret/Serum-Ratio ≥2,0: CSF-Beimengung im Sekret wahrscheinlich
Akkreditiert
ja
Demenzdiagnostik im Liquor
Material
Liquor: 0,5 ml, Versand im Polypropylen-Röhrchen, bevorzugt tiefgefroren
Bitte beachten, dass der Liquor nach Abnahme nur etwa 48 Std. bei Raumtemperatur stabil ist, danach muss die Probe tiefgefroren werden.
Die Anforderung „Demenzdiagnostik im Liquor“ nur noch als komplettes Profil, bestehend aus Beta-Amyloid 1-42 und 1-40, Beta-Amyloid (1-42)/(1-40)-Quotient, Tau-Protein, Phospho-Tau, Tau/Phospho-Tau-Quotient sowie der individuellen Beurteilung.
Methode
CLIA
Referenzbereich
Demenzanalytik im Liquor
Analysebezeichnung | Referenzbereiche | Anmerkung |
---|---|---|
Beta-Amyloid 1-42 | >599 pg/ml | |
Beta-Amyloid 1-40 | 7.755-16.715 pg/ml | Beta-Amyloid 1-40 wird ausschließlich zur Berechnung des Beta-Amyloid (1-42)/(1-40)-Quotienten verwendet, Werte unter- bzw. oberhalb des angegebenen Referenzbereiches haben keine klinische Relevanz. |
Quotient aus Beta-Amyloid 1-42/ Beta-Amyloid 1-40 | >0,069 | |
Tau-Protein | <50 Jahre: 50–70 Jahre: >70 Jahre: | |
Phospho-Tau | <57 pg/ml | |
Quotient aus Tau-Protein/ Phospho-Tau | <25 | Der angegebene Cut-off gilt erst ab einem Tau-Protein >1400 pg/ml. Ein erhöhter Quotient spricht dann mit einer Sensitivität von 78,5 % und einer Spezifität von 99,0% für das mögliche Vorliegen einer Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK). Bei einem Tau-Protein <1400 pg/m ist der Quotient nicht sicher beurteilbar. |
Indikation
Dementielle Syndrome, V.a. Alzheimer-Demenz, V.a. Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK)
Akkreditiert
ja
Eiweiß, gesamt im Liquor
Material
Liquor: 1 ml
Stabilität: 1 Tag bei 20‑25 °C, 6 Tage bei 2‑8 °C, >1 Jahr bei -20°C
Methode
Photometrisch
Referenzbereich
20-50 mg/dl
Indikation
Schrankenfunktionsstörung, entzündliche ZNS-Prozesse
Akkreditiert
ja
Glukose im Liquor
Material
Liquor: 0,5 ml
Methode
enzymatisch
Referenzbereich
40-88 mg/dl
Indikation
DD: bakterielle/virale Meningitis
Akkreditiert
ja
IgA im Liquor
Material
Liquor: 1 ml
Grundsätzlich ist ein zeitgleich abgenommenes Liquor-/Serum-Paar einzusenden.
Methode
nephelometrisch
Referenzbereich
Erwachsene: < 0,5 mg/dl
Kinder: siehe Befundbericht
Indikation
V.a. intrathekale IgA-Synthese
Akkreditiert
ja
IgG im Liquor
Material
Liquor: 1 ml
Grundsätzlich ist ein zeitgleich abgenommenes Liquor-/Serum-Paar einzusenden.
Methode
nephelometrisch
Referenzbereich
Erwachsene: < 3,4 mg/dl
Kinder: siehe Befundbericht
Indikation
Reiber-Diagramm, V.a. intrathekale IgG-Synthese, V.a. chronisch entzündlichen Prozess vom Autoimmuntyp, notwendig für die Berechnung erregerspezifischer Antikörperindizes.
Akkreditiert
ja
IgM im Liquor
Material
Liquor: 1 ml
Grundsätzlich ist ein zeitgleich abgenommenes Liquor-/Serum-Paar einzusenden.
Methode
nephelometrisch
Referenzbereich
Erwachsene: < 0,07 mg/dl
Kinder siehe Befundbericht
Indikation
V.a. intrathekale IgM-Synthese im Rahmen von entzündlichen ZNS-Prozessen, notwendig für die Berechnung erregerspezifischer Antikörperindizes.
Akkreditiert
ja
Interferon gamma
Material
EDTA-Plasma bevorzugt; alternativ aus Serum möglich. Einsendung einer separaten Probe erforderlich.
Lediglich gleichzeitige Bestimmung von Interleukin 2, Interleukin 4, Interleukin 10, Interferon gamma, TNF-alpha aus einer Probe möglich.
Versand tiefgefroren!
Methode
Flowzytometrie
Referenzbereich
quantitative Bestimmung
<38,7 pg/ml
Quelle: O'Gorman, M. R .G. and Donnenberg, A .D. (2008). Handbook of Human Immunology (2. Edition). CRC Press
Interleukin 10
Material
EDTA-Plasma bevorzugt; alternativ aus Serum möglich. Einsendung einer separaten Probe erforderlich.
Lediglich gleichzeitige Bestimmung von Interleukin 2, Interleukin 4, Interleukin 10, Interferon gamma, TNF-alpha aus einer Probe möglich.
Versand tiefgefroren!
Methode
Flowzytometrie
Referenzbereich
quantitative Bestimmung
<10,8 pg/ml
Quelle: O'Gorman, M. R .G. and Donnenberg, A .D. (2008). Handbook of Human Immunology (2. Edition). CRC Press
Interleukin 2
Material
EDTA-Plasma bevorzugt; alternativ aus Serum möglich. Einsendung einer separaten Probe erforderlich.
Lediglich gleichzeitige Bestimmung von Interleukin 2, Interleukin 4, Interleukin 10, Interferon gamma, TNF-alpha aus einer Probe möglich.
Versand tiefgefroren!
Methode
Flowzytometrie
Referenzbereich
quantitative Bestimmung
<5 pg/ml
Quelle: O'Gorman, M. R .G. and Donnenberg, A .D. (2008). Handbook of Human Immunology (2. Edition). CRC Press
Interleukin 4
Material
EDTA-Plasma bevorzugt; alternativ aus Serum möglich. Einsendung einer separaten Probe erforderlich.
Lediglich gleichzeitige Bestimmung von Interleukin 2, Interleukin 4, Interleukin 10, Interferon gamma, TNF-alpha aus einer Probe möglich.
Versand tiefgefroren!
Methode
Flowzytometrie
Referenzbereich
quantitative Bestimmung
<13,1 pg/ml
Quelle: O'Gorman, M. R .G. and Donnenberg, A .D. (2008). Handbook of Human Immunology (2. Edition). CRC Press
Interleukin 6
Material
Serum: 1 ml
Versand tiefgefroren!
Stabilität 20‑25 °C 6 Stunden, bei 2‑8 °C 2 Tage, bei ‑20 °C (± 5 °C) 24 Monate
Hinweis: Die Untersuchung Interleukin-6 zählt nicht mehr zum Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), eine Abrechnung über den Muster 10 Auftragsschein ist daher ab dem 1. Oktober 2023 nicht mehr möglich.
Die Untersuchung kann auf Wunsch als Leistung für Selbstzahler durchgeführt werden.
Methode
ECLIA
Referenzbereich
<7 pg/ml (95. Perzentile)
Orientierend werden laut Testhersteller abhängig von der Schwere der Infektion folgende Konzentrationen gefunden:
SIRS <1,5-2000 pg/ml (Median 60, Mittelwert 150)
Sepsis 6,5-3100 pg/ml (Median 130, Mittelwert 300)
Schwere Sepsis 15-39000 pg/ml (Median 350, Mittelwert 1800)
Septischer Schock 8,5-170000 pg/ml (Median 650, Mittelwert 8800)
Akkreditiert
ja
Interleukin 8
Material
Serum, Plasma: 1 ml, Liquor: 0,5 ml
Versand gefroren!
Methode
Durchflusszytometrie
Referenzbereich
Serum/Plasma: < 62 pg/ml
Liquor: < 44,3 ng/l
Anmerkung
Fremdleistung
Laktat im Liquor
Material
Liquor: 1 ml
Stabilität: 3 Std. bei 20‑25 °C, 1 Tag bei 2‑8 °C, 2 Monate bei -20°C
Methode
enzymatisch
Referenzbereich
Mädchen: 5,4‑18,9 mg/dl
Jungen: 8,1‑19,8 mg/dl
Erwachsene (>16 Jahre): 9,1‑18,8 mg/dl
Indikation
Die Laktat-Konzentration im Liquor hängt weitgehend von der Glykolyse im Zentralnervensystem (ZNS) ab. Erhöhte Laktat-Werte im Liquor können bei einer Reihe von ZNS‑Pathologien auftreten, darunter intrakraniellen Infektionen, Krampfanfällen (insbesondere Status epilepticus und fokalen Anfällen mit Bewusstseinsverlust), Schlaganfall und mitochondrialen Erkrankungen sowie allen klinischen Zuständen, die mit einer verminderten Sauerstoffversorgung des Gehirns einhergehen.
Das Laktat im Liquor ist sowohl bei bakterieller als auch bei pilzbedingter Meningitis erhöht, nicht jedoch bei viraler Meningitis.
Akkreditiert
ja
Lysozym im Liquor
Material
Liquor: 0,5 ml
Methode
EIA
Referenzbereich
<62 ng/ml
Anmerkung
Laut Literatur finden sich deutlich erhöhte Konzentrationen bei bakterieller Meningitis, speziell der tuberkulösen Meningitis sowie moderat erhöhte Konzentrationen bei Enzephalitis, Neurosarkoidose und Neurosyphilis, die unter Therapie abfielen.
Neuron-spezifische Enolase (NSE) im Liquor
Material
Liquor: 0,5 ml
Stabilität bei 2-8°C 24 Stunden, nicht einfrieren
Keine Einsendung vor dem Wochenende und vor Feiertagen
Methode
ECLIA
Referenzbereich
<6 Jahre: <10 ng/ml
6 bis 20 Jahre: <12 ng/ml
20 bis 40 Jahre: <14 ng/ml
>40 Jahre: <20 ng/ml
Das Probenmaterial Liquor wurde vom Testhersteller nicht zertifiziert bzw. validiert, Wert unter Vorbehalt. Der Testhersteller gibt für Liquor entsprechend keinen eigenen Cut-Off an. Der angegebene altersabhängige Cut-Off ist der Literatur entnommen und kann orientierend verwendet werden.
In der Demenzdiagnostik korreliert NSE im Liquor mit den Konzentrationen des Tau-Proteins und Phospho-Tau. Im Liquor von Alzheimer-Patienten finden sich leicht erhöhte, bei Patienten mit Creutzfeldt-Jakob deutlich erhöhte Konzentrationen >35 ng/ml.
Indikation
Destruktionsmarker, unspezifischer Indikator neuronaler Schädigungen
Oligoklonale IgG-Banden (Intrathekale IgG-Synthese)
Material
Liquor: 2,5 ml und Serum: 2 ml
Methode
Isoelektrische Fokussierung und Immunoblot
Referenzbereich
negativ
Indikation
V.a. chronisch entzündliche ZNS-Prozesse (Autoimmuntyp), V.a. ZNS-Infektion
Akkreditiert
ja
Protein 14-3-3
Material
Liquor: 0,5 ml
Methode
EIA / Westernblot
Referenzbereich
< 20.000 AU/ml / negativ
Indikation
Destruktionsmarker, V.a. CJD (Creutzfeldt Jakob Disease)
Anmerkung
Fremdleistung
Protein S-100B im Liquor
Material
Liquor: 1 ml
Lagerung für 24h bei 2-8°C; danach sollte der Liquor bei -20°C eingefroren werden.
Methode
CLIA
Referenzbereich
< 2,7 µg/l
Indikation
Destruktionsmarker, unspezifischer Indikator für Gliaschäden, Prognosemarker für Hirnschädigungen
Akkreditiert
ja
Reiber-Diagramm (Liquorproteinprofil)
Material
Liquor: 5 ml und Serum: 2 ml
Grundsätzlich ist ein zeitgleich abgenommenes Liquor-/Serum-Paar einzusenden.
Methode
Messgrößen: Albumin, IgG, IgA, IgM
Anmerkung
Siehe Reiber-Diagramm oder AnforderungsscheinAS Liquordiagnostik.
Zelldifferenzierung im Liquor
Material
frischer Liquor: 1 ml, nicht älter als 2 Stunden
Postversand nicht möglich!
Methode
Pappenheim-Färbung (May-Grünwald-Giemsa)
Referenzbereich
Lymphozyten: 60-90%
Monozyten: 10-40%
keine Granulozyten
keine Erythrozyten
Indikation
V.a. entzündlichen ZNS-Prozess (bakteriell/viral),
V.a. Meningitis, V.a. SAB
Zellzahl im Liquor
Material
frischer Liquor: 1 ml
Nicht älter als 2h, Postversand nicht möglich!
Methode
XE 5000
Referenzbereich
≤ 4 Zellen/µl
Indikation
V.a. Zellzahlerhöhung, V.a. entzündlichen ZNS-Prozesse, V.a. Meningitis