Laboratoriumsmedizin
TO - Toxikologie & Arzneistoffanalytik
Suchtstoffe & Drogen
Amphetamine im Serum
Material
Serum: 0,2 ml
Methode
LC-MS/MS
Referenzbereich
Amphetamin („Speed“) <5 ng/ml
Bei Anwendung von Dexamfetamin (z.B. Attenin®) bzw. Lisdexamfetamin (z.B. Elvanse®) zur Behandlung des ADHS:
Therapeutischer Bereich: 20-100 ng/ml
Kritisch ab: 200 ng/ml
Metamphetamin („Crystal Meth“) <5 ng/ml
Methylendioxymethamphetamin (MDMA, „Ecstasy“) <5 ng/ml
Methylendioxyamphetamin (MDA) <5 ng/ml
Methylendioxyethylamphetamin (MDEA) <5 ng/ml
Methylphenidat als Ritalinsäure <20 ng/ml
Methylphenidat wird rasch metabolisiert und ist meist kurze Zeit nach der Einnahme nicht mehr nachweisbar. Für den stabilen Hauptmetaboliten, die pharmakologisch inaktive Ritalinsäure, finden sich normalerweise etwa um den Faktor 10 höhere Konzentrationen als die Muttersubstanz Methylphenidat.
Akkreditiert
ja
Amphetamine im Urin
Material
Urin: 2 ml
Methode
GC-MS
Referenzbereich
Amphetamin („Speed“)
Metamphetamin („Crystal Meth“)
Methylendioxymethamphetamin (MDMA, „Ecstasy“)
Methylendioxyamphetamin (MDA)
Methylendioxyethylamphetamin (MDEA)
Akkreditiert
ja
Amphetamine im Urin (Screening, semiquantitativ)
Material
Urin 5 ml
Methode
CEDIA
Barbiturate im Serum
Material
Serum: 0,2 ml
Methode
LC-MS/MS
Referenzbereich
Primidon
Therapeutisch: 5-10 µg/ml
Kritisch ab 25 µg/ml
Phenobarbital
Phenobarbital ist der pharmakologisch aktive Metabolit von Primidon.
Therapeutisch: 10-40 µg/ml
Kritisch ab 50 µg/ml
Thiopental
Therapeutisch: 1-5 µg/ml
Kritisch ab 10 µg/ml
Letal ab 10-100 µg/ml
Hinweis: In der Literatur finden sich stark abweichende Angaben zum therapeutischen Bereich sowie zum kritischen bzw. toxischen Schwellenwert.
Der angegebene Bereich ist dem Standardwerk Clarke's Analysis of Drugs and Poisons entnommen.
Huynh et al. (2009) beschreiben einen therapeutischen Bereich von 25-50 µg/ml und erste Anzeichen einer Überdosierung bzw. Toxizität um 70 µg/ml, Taeger et al. (1986) berichten von Serumkonzentrationen von 60-80 µg/ml zum Erreichen einer sicheren Anästhesie.
Pentobarbital
Pentobarbital ist der pharmakologisch aktive Metabolit von Thiopental.
Kritisch ab 8 µg/ml
Letal ab 15 µg/ml
Akkreditiert
ja
Barbiturate im Urin (Screening, semiquantitativ)
Material
Urin: 5 ml
Methode
CEDIA
Referenzbereich
Cut-Off: 200 ng/ml
Kalibrator: Secobarbital
Akkreditiert
ja
Benzodiazepine & Z-Substanzen im Serum
Material
Serum: 0,5 ml, Versand tiefgefroren
Methode
LC-MS/MS
Referenzbereich
Erfasst werden:
Alprazolam
Bromazepam
Brotizolam
Chlordiazepoxid
Clobazam
Clonazepam
Diazepam
Dikaliumchlorazepat
Flurazepam
Flunitrazepam
Lorazepam
Lormetazepam
Medazepam
Midazolam
Nitrazepam
Nordiazepam
Oxazepam
Prazepam
Temazepam
Tetrazepam
Triazolam
Zolpidem
Zopiclon
Anmerkung
Bitte beachten Sie, dass aufgrund der zahlreichen, sich teils überschneidenden Metaboliten das Screening nur qualitativ erfolgt. Darüber hinaus kann die quantitative Bestimmung für jede Substanz gezielt angefordert bzw. nachgefordert werden.
Akkreditiert
ja
Benzodiazepine im Urin (Screening, semiquantitativ)
Material
Urin: 5 ml
Methode
CEDIA
Nachweisgrenze/ Referenzbereich
Cut off: 200 ng/ml
Akkreditiert
ja
Buprenorphin im Urin
Material
Urin: 5 ml
Methode
GC-MS
Referenzbereich
<2 µg/l
Mitbestimmter Metabolit: Norbuprenorphin
Buprenorphin im Urin (Screening, semiquantitativ)
Material
Urin: 5 ml
Methode
CEDIA
Nachweisgrenze/ Referenzbereich
Cut off: 5 ng/ml
Akkreditiert
ja
Cannabidiol (CBD)
Material
Serum 0,2 ml
Methode
LC-MS/MS
Referenzbereich
<1 ng/ml
Cannabidiol ist der nach THC mengenmäßig wichtigste Inhaltsstoff von Cannabis, ist selbst aber nicht psychotrop wirksam.
Für Cannabidiol liegt kein valider therapeutischer Bereich vor.
Laut Literatur werden unter Einnahme von 700 bis 800 mg CBD täglich mittlere Serumkonzentrationen um 10 ng/ml bzw. 3 Std. nach Einnahme mittlere Spitzenspiegel von etwa 80 ng/ml gefunden. Bei Anwendung als Spray mit nasaler bzw. bukkaler Applikation werden nur sehr niedrige, einstellige Spitzenkonzentrationen erreicht.
Auswahl Medikamente
CBD-Loges®
Epidyolex®
Sativex®
Akkreditiert
ja
Cannabis im Serum
Material
Serum: 0,2 ml
Methode
LC-MS/MS
Referenzbereich
THC <1 ng/ml
Exakte Bezeichnung: Delta-9-Tetrahydrocannabinol
THC kann nach einmaligem Konsum etwa 6 bis 12 Stunden, nach wiederholtem oder regelmäßigem Konsum teilweise bis 24 Stunden nachgewiesen werden.
11-Hydroxy-THC <1 ng/ml
Exakte Bezeichnung: 11-Hydroxy-delta-9-tetrahydrocannabinol
11-Hydroxy-THC weist auf kurzfristig vor der Blutentnahme konsumiertes Cannabis hin, lässt aber keine Rückschlüsse auf die Konsumform (einmalig, gelegentlich, regelmäßig) zu.
THC-Carbonsäure <1 ng/ml
Exakte Bezeichnung: 11-Nor-delta-9-tetrahydrocannabinol-9-carbonsäure
1,0-5,0 ng/ml: Einmaliger bzw. Verdacht auf gelegentlichen Konsum
5,0-75,0 ng/ml: Erheblicher einmaliger bzw. Verdacht auf regelmäßigen Konsum
75,0-150,0 ng/ml: Hinweisend auf regelmäßigen Konsum
>150,0 ng/ml: Regelmäßiger Konsum gesichert
Anmerkung
Vorübergehend Fremdleistung
Das psychotrop wirksame Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) wird rasch zum wirksamen 11-Hydroxy-delta-9-Tetrahydrocannabinol (11-Hydroxy-THC) verstoffwechselt, welches anschließend innerhalb weniger Stunden weiter zum unwirksamen Hauptmetaboliten 11-Nor-delta-9-Tetrahydrocannabinol-9-Carbonsaure (THC-Carbonsäure) metabolisiert wird. THCCarbonsäure und insbesondere sein Glucuronid weisen relativ lange Halbwertszeiten von bis zu mehreren Tagen auf, sodass sich diese durch regelmäßigen Konsum im Körper anreichern. Nur bei Probanden, die regelmäßig Cannabis konsumieren, finden sich daher hohe Konzentrationen, selbst nachdem der regelmäßige Konsum eingestellt wurde.
Akkreditiert
ja
Cannabis im Urin
Material
Urin: 1 ml
Methode
GC-MS
Referenzbereich
Erfasst wird THC-Carbonsäure
<10 µg/l
Orientierende Nachweisdauer nach letztem Konsum:
Bei einmaligem Konsum: Etwa 2 bis 3 Tage
Bei vereinzeltem bzw. gelegentlichem Konsum: 2 bis 4 Tage
Bei mehrmals wöchentlichem Konsum: Etwa 5 bis 14 Tage
Bei Dauerkonsum: 2 bis 6 Wochen, in Einzelfällen bis zu 3 Monate
Anmerkung
Vorübergehend Fremdleistung
Exakte Bezeichnung: 11-Nor-delta-9-tetrahydrocannabinol-9-carbonsäure
Das psychotrop wirksame Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) wird rasch zum wirksamen 11-Hydroxy-delta-9-Tetrahydrocannabinol (11-Hydroxy-THC) verstoffwechselt, welches anschließend innerhalb weniger Stunden weiter zum unwirksamen Hauptmetaboliten 11-Nor-delta-9-Tetrahydrocannabinol-9-Carbonsaure (THC-Carbonsäure) metabolisiert wird. THCCarbonsäure und insbesondere sein Glucuronid weisen relativ lange Halbwertszeiten von bis zu mehreren Tagen auf, sodass sich diese durch regelmäßigen Konsum im Körper anreichern. Nur bei Probanden, die regelmäßig Cannabis konsumieren, finden sich daher hohe Konzentrationen, selbst nachdem der regelmäßige Konsum eingestellt wurde.
Akkreditiert
ja
Cannabis im Urin (Screening, semiquantitativ)
Material
Urin: 5 ml
Methode
CEDIA
Nachweisgrenze/ Referenzbereich
Cut-Off: 20 ng/ml
Kalibrator: 11-nor-Tetrahydrocannabinol-Carbonsäure (THC-COOH)
Akkreditiert
ja
Cocain im Urin
Material
Urin: 5 ml
Methode
GC-MS
Nachweisgrenze/ Referenzbereich
Cocain: 20 ng/ml
Benzoylecgonin: 20 ng/ml
Cocain verfügt über eine kurze Halbwertszeit und wird rasch zum unwirksamen Hauptmetaboliten Benzoylecgonin und weiteren Ecgoninestern abgebaut.
Akkreditiert
ja
Cocain/Benzoylecgonin im Serum
Material
Serum: 0,2 ml, bevorzugt tiefgefroren
Methode
LC-MS/MS
Referenzbereich
Cocain: 5 ng/ml
Benzoylecgonin: 50 ng/ml
Anmerkung
Cocain verfügt über eine kurze Halbwertszeit und wird rasch zum unwirksamen Hauptmetaboliten Benzoylecgonin und weiteren Ecgoninestern abgebaut, sodass Cocain selbst je nach Entnahmezeitpunkt der Probe in der Regel nicht mehr nachweisbar ist.
Benzoylecgonin ist der inaktive Hauptmetabolit und ist je nach Konsumform und -häufigkeit mehrere Stunden bis zu wenigen Tagen im Serum nachweisbar.
Akkreditiert
ja
Cocain/Benzoylecgonin im Urin (Screening, semiquantitativ)
Material
Urin: 5 ml
Methode
CEDIA
Nachweisgrenze/ Referenzbereich
Cut off: 150 ng/ml
Akkreditiert
ja
Cotinin im Serum
Material
Serum: 2 ml
Methode
GC-MS
Nachweisgrenze/ Referenzbereich
<5 ng/ml
Auswahl Medikamente
- starke Raucher: >100 ng/ml
- passiver Raucher bzw. Gelegenheitsraucher: 10-100 ng/ml
- Nichtraucher: <10 ng/ml
Anmerkung
Siehe auch Pharmakogenetische Analysen.
Akkreditiert
ja
Cotinin im Urin
Material
Urin: 5 ml
Methode
GC-MS
Nachweisgrenze/ Referenzbereich
<20 µg/l
Auswahl Medikamente
Raucher: >100 µg/g Kreatinin
Nichtraucher/Passivraucher: <50 µg/g Kreatinin
Akkreditiert
ja
GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure) im Urin
Material
Urin: 5 ml
Methode
GC-MS
Nachweisgrenze/ Referenzbereich
Urin: <1 mg/l (< 10 mg/l normal)
Anmerkung
Auch bekannt unter den Bezeichnungen:
4-Hydroxybutansäure, 4-Hydroxybuttersäure, Liquid X, Liquid Ecstasy, Liquid E, G-Juice.
Neben GHB können in K.O.-Tropfen auch Benzodiazepinen (vor allem Flunitrazepam) und Barbituraten enthalten sein.
Aufgrund der extrem kurzen Halbwertszeit der GHB im Körper wird zurzeit von einer max. Nachweisbarkeitsdauer im Blut von ca. 5-8h, im Urin von ca. 12h ausgegangen.
LSD im Serum
Material
Serum: 1 ml
Methode
LC-MS
Nachweisgrenze/ Referenzbereich
0,02 µg/l
Anmerkung
Fremdleistung
LSD im Urin
Material
Urin: 5 ml
Methode
LC-MS/MS
Nachweisgrenze/ Referenzbereich
0,5 ng/ml
Anmerkung
Fremdleistung
Methadon & EDDP im Serum
Material
Serum: 0,2 ml
Methode
LC-MS/MS
Referenzbereich
250-800 ng/ml
Um ein Abstinenzsyndrom bzw. Craving zuverlässig zu unterdrücken sollten Talspiegel nicht unter 400 ng/ml (D,L Methadon) bzw. 250 ng/ml (Levomethadon) liegen. Zusätzlich lassen Talspiegel über 400 ng/ml bzw. 250 ng/ml durch die Kreuztoleranz weitere Opioide und Heroin nur noch deutlich abgeschwächt wirken. Der Spitzenspiegel 3 bis 4 Std. nach Einnahme sollte <800 ng/ml (D,L-Methadon) liegen bzw. das Zweifache des Talspiegels nicht überschreiten.
Zu beachten ist die in der Literatur beschriebene sehr große interindividuelle Toleranz erhöhter Konzentrationen sowie Variabilität der Talspiegel. Für nicht-tolerante Patienten sind Spiegel >100 ng/ml als kritisch anzusehen.
Therapeutische Bereiche nach AGNP 2017:
D,L-Methadon 400–600 ng/ml (Talspiegel), Kritisch ab 600 ng/ml
Levomethadon 250–400 ng/ml (Talspiegel), Kritisch ab 400 ng/ml
Metabolit EDDP
EDDP (2-Ethylidin-1,5-dimethyl-3,3-diphenylpyrrolidin) ist der Hauptmetabolit von Methadon.
Die Konzentration ist abhängig vom Metabolisierer-Typ und beträgt je nach Zeitpunkt der Blutentnahme erfahrungsgemäß etwa 1/10 der Methadonkonzentration.
Akkreditiert
ja
Methadon & EDDP im Urin
Material
Urin: 5 ml
Methode
GC-MS
Nachweisgrenze/ Referenzbereich
Bestimmungsgrenze: 0,05 mg/l
Akkreditiert
ja
Methadon als EDDP im Urin (Screening, semiquantitativ)
Material
Urin: 5 ml
Methode
CEDIA
Nachweisgrenze/ Referenzbereich
Cut off: 100 ng/ml
Akkreditiert
ja
Opiate im Serum
Material
Serum: 0,2 ml
Methode
LC-MS/MS
Referenzbereich
Morphin <5 ng/ml
Codein <5 ng/ml
Dihydrocodein <5 ng/ml
Hydromorphon <1 ng/ml
Hydrocodon <1 ng/ml
Oxycodon <1 ng/ml
Akkreditiert
ja
Opiate im Urin
Material
Urin: 5 ml
Methode
GC-MS
Opiate im Urin (Screening, semiquantitativ)
Material
Urin: 2 ml
Methode
CEDIA
Nachweisgrenze/ Referenzbereich
Cut-Off: 200 ng/ml
Akkreditiert
ja
Phencyclidin im Urin
Material
Urin: 5 ml
Methode
GC-MS
Nachweisgrenze/ Referenzbereich
25 ng/ml
Phencyclidin im Urin (Screening, qualitativ)
Material
Urin: 5 ml
Methode
CEDIA
Nachweisgrenze/ Referenzbereich
Cut off: 25 ng/ml
Akkreditiert
ja